Life & Mindstyle | 06.02.2017
Einmal Glück bitte!
Die Frage nach dem Glück stellen sich viele Menschen. Es gibt auch viele Antworten dazu.
Glück ist ein sehr vielschichtiger Begriff. Im deutschen Sprachgebrauch benennen wir Glück gern ganz allgemein.
Glück ist grundsätzlich subjektiv. Dennoch weiß man heute, dass für ein glückliches Leben einige Parameter erfüllt sein sollten. Nichts desto trotz: Definieren muss ich mal selbst, was mich glücklich macht oder mir gute Gefühle gibt. Glücklich sein hat viele Gesichter. Angefangen von:
- Den "richtigen" Partner fürs Leben gefunden zu haben
- Eine Genesung nach Krankheit
- Menschen zu haben, die dich unterstützen
- Der heiß ersehnte Urlaub
- Anerkennung im Beruf/Privatbereich
- Ein Gewinn im Lotto (Geld allein macht nicht glücklich, aber ganz ohne Geld geht’s dann etwas schwerer wohlgemerkt.)
Gerne wird uns "vorgeschrieben", was Glück ist. So sehr wir auch versuchen, eigene Definitionen dafür zu finden - unbewusst bleibt auch meist etwas von außen Bestimmtes in uns verankert.
Valentinstag (Liebe wird hier mit gern in materiellen Dingen gemessen bzw. abhängig davon gemacht) oder beruflicher Aufstieg wird auch gern mit "Glück" (Glücksgefühlen) definiert - auch wenn "Ansehen = Macht = Erfolg" durchaus menschliche und strebsame Ziele sind. Wie auch immer dann die subjektive Bedeutung ist.
Eines ist klar: Wenn ich mich nur darauf beschränken würde, Glück nur dann zu empfinden, wenn ich der allgemeinverbreiteten Definition von Glück begegne (wenn ich z.B. ein vierblättriges Kleeblatt sehe) - tue ich mir dann was Gutes? Irgendwie nicht oder?
Man könnte auch sagen: Glück hat auch etwas mit Zufriedenheit zu tun. Wenn ich zufrieden bin, bin ich grad mit der Welt im reinen, es gibt keine Bedürfnisse die gedeckt werden müssen, keine ABER´S.
Zufriedenheit ist erlernbar. Es hat viel zu tun mit: „etwas schätzen können“.
Eine alte Frau sitzt auf der Parkbank. Zwei andere Frauen, die ihre Mittagspause ebenso dort verbringen, finden, dass die Dame recht zufrieden und glücklich aussieht. Sie fragen sie, was sie denn gemacht habe, da sie so glücklich aussieht, und ob sie ein Geheimnis habe, da sie sich auch wieder zufrieden und glücklich fühlen möchten. Die Dame dreht sich hinüber und sagt: "Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich, und wenn ich esse, dann esse ich." Veräppelt gefühlt von der Antwort, sagen die anderen Frauen: "Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, das tun wir doch auch...!" Die ältere Dame antwortete: "Bestimmt liegt ihr auch und geht und esst ihr. Aber während ihr liegt, denkt ihr bereits an das Aufstehen. Während ihr aufsteht, überlegt ihr, wohin ihr geht und während ihr geht, fragt ihr euch, was ihr essen werdet. So sind eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo ihr gerade seid."
Glückskicks für zwischendurch:
1: Sorgen machen
Klingt seltsam. Langfristig aber dennoch spannend, denn: Es ist nicht so schlimm, wenn wir uns ab und an Sorgen oder Vorwürfe machen. Es aktiviert unser Belohnungszentrum. Warum? Wenn wir uns Gedanken machen haben wir das Gefühl, dass wir etwas gegen das ungewollte Gefühl tun. So wird das limbische System beruhigt. Auch wenn die Nacht schlaflos ob der zu vielen Gedanken war, am Morgen danach sieht die Welt schon etwas anders aus.
Man soll sich ruhig Gedanken machen über Dinge die uns beschäftigen. Es ist gut, darüber zu reden. Ängstlichkeit wird durch "darüber Nachdenken" reduziert. Wir haben das Gefühl, wir tun etwas dagegen. Langfristig sind Sorgen natürlich nicht gut. Zusätzlich ermöglicht Reflektion, Dankbarkeit zu empfinden.
Die Neurowissenschaft sagt, dass wir mit dem Gefühl der Dankbarkeit unser Dopamin- und Serotonin-Level steigern. Zudem ist das erinnern, wofür wir dankbar sind, eine Form der emotionalen Intelligenz.
2: Gefühle benennen – vor allem negative
Du fühlst dich nicht gut? Bist wütend, nervös oder traurig? Hier sollten wir unseren Glaubenssätzen wie z.B. „Ich muss mich zusammenreißen - ich kann doch nicht ….“ mit Realismus begegnen, denn Gefühle zu unterdrücken, macht es keinesfalls leichter. Benennen wir unsere Gefühle bzw. stellen wir uns ihnen, reduziert das ihre Stärke. Hast du niemandem zum „ehrlich“ reden? Schreib es auf oder finde eine andere Möglichkeit, deine Gefühle auf den Punkt zu bringen.
3: Entscheidung treffen
Hast du deine Gefühle einmal klar deklariert, fällt es meist auch leichter, Entscheidungen zu treffen bzw. nur mehr Kompromisse zu machen, die wirklich okay für dich sind. Die Neurowissenschaft belegt, dass Entscheidungen Sorgen und Ängstlichkeit reduzieren. Es befreit sogar meistens. Es muss übrigens nicht die "allerbeste" Entscheidung sein, sie muss gut genug für dich sein. Das Streben nach dem „Perfekten" stresst nur zusätzlich, denn Perfektion ist etwas Subjektives. Entscheidungen helfen dabei, Lösungen zu finden - und am Ende fühlt es sich sogar doppelt gut an, denn du hast etwas aus eigenem Antrieb heraus gemacht.
4: Umarmung
Umarmungen (die echt sind und uns ein Gefühl von Liebe und Akzeptanz vermitteln) sind wichtig.
Good to know: Das menschliche Gehirn reagiert auf Abweisung von anderen genauso wie Menschen, die körperlichen Schmerz erlitten.
Berührungen erhöhen unser Oxytocin-Level. Sie machen uns sozialer, verbessern unsere Teamfähigkeit und sogar unsere Konzentrationsfähigkeit. Wenn man jemanden berührt, den man liebt, dann verringert das den Stress bzw. Schmerz in vielen Situationen. Studien zeigen, dass das Glücksempfinden durch fünf Umarmungen pro Tag auf vier Wochen massiv gesteigert wird.
Gutes Gelingen!