Unlängst hatte ich ein unerwartetes Glückserlebnis. Zufällig fand ich in einer ganz hinten im Schrank verräumten Handtasche meine Lieblings-Ohrringe. Seit Monaten vermisst. Und dazu noch – klein zerwuzelt in einem Seitenfach – einen 50-Euro-Schein.

„Danke“, dachte ich spontan, richtete den Blick gegen die Decke und war ziemlich sicher, das Universum hat’s gehört. Interessant ist ja, dass Dankbarkeit nicht nur gut gelaunt und happy macht, sondern auch Energie gibt. Was heißt! Noch im Dankbarkeitsrausch bog ich in die Straße ein, in der unser Verlag liegt. City-Lage, Fußgänger und Radfahrer aufs Herzlichste willkommen. Ich fahre (ein sehr, sehr kleines, umweltschonendes) Auto. Und traute meinen Augen nicht. Gegenüber dem Eingang, wo seit Jahr und Tag ein Mofa 24/7 parkt – eigentlich dachte ich schon, das sei eine Kunst-Installation: die Lücke! MEINE Lücke! Klein und fein und groß genug, um mein Mini-Vehikel abzustellen. Mit vielem hätte ich gerechnet, damit nicht.

Wieder der Blick gegen Himmel. Und ein „Danke“. An DIE da oben. Oder an DEN oder an DAS, nix Genaues weiß man nicht. Nur, dass Dankbarkeit und das gute Gefühl drumherum in die Verlängerung gehen, wenn man beides bewusst zelebriert. Wofür ich ganz spontan dankbar bin, während ich diese Zeilen schreibe? Für das „Hab dich liehieb!“ meiner Enkelzwerge, wenn wir uns beim Facetimen verabschieden. Für das Emoji-Herzerl, das mir mein cooler Achtzehnjähriger immer noch bei jeder Nachricht schickt. Für das WhatsApp meines Mannes: „Was essen wir? Ich koche!“