Lifestyle | 02.03.2020
Der große EM-Check 2020
Bald geht es los und auch die weiblichen Fußballfans stehen praktisch schon in den Startlöchern. Viele überlegen schon, zu welchem Spiel sie wohin zum Public Viewing gehen, andere schauen, ob es nicht noch Karten für ein Live-Spiel gibt. Österreich ist kein Gastgeberland dieser EM, daher können Fans nicht daheim im Stadion Spiele anschauen. Aber gibt es nicht noch Tickets für Amsterdam? Dieser Artikel guckt einmal, wer aktuell unter den Favoriten steht und wie die Chancen für die Österreicher ausschaut.
Die Favoriten
Vor jeder Europameisterschaft gibt es die gehandelten EM Favoriten. Hier tun sich vor allem die Wettanbieter hervor, deren Quoten sich natürlich auch diesbezüglich unterscheiden, da jeder eigene Kalkulationen anstellt. Natürlich kann sich bis zum Start noch einiges verändern, denn welches Nationalteam ist davor gefeit, dass sich in der restlichen Spielzeit vor der EM wichtige Spieler verletzen und somit im Sommer ausfallen? Die aktuellen Favoriten im Überblick:
England – Heimvorteil
England gehört, anders als Österreich, zu den Gastgeberländern und trägt alle Vorrundenspiele im Wembley Stadion aus. Dies ist mit ein Grund, weshalb England bei den Buchmachern mit einer Top-Quote gehandelt wird. Natürlich hat England gegenüber der Mitkonkurrenz eine recht leichte Gruppe, hat aber auch in der Qualifikation gut mitgehalten. Und wie nun jeder weiß: Die Engländer haben das Elfmeterschießen geübt.
Belgien – wieder mit dabei
Belgien ist wohl diese Nation, die ständig als Favorit gehandelt wird, damit am Ende nichts daraus wird. Dennoch besagt die Quote 6,50, was nunmal ein Topwert ist.
Frankreich – wettbewerbsübergreifender Titelgewinn?
Nach dem WM-Titel sollte nun der EM-Titel folgen. Darüber stimmen die Franzosen überein. Allerdings ist Frankreich kein Gastgeberland und hat mit Deutschland und Portugal wohl eine der schwereren Gruppen. Die Buchmacher handeln Frankreich trotz allem mit 7,50 für den Gewinn – jetzt muss die Tricolor nur nachlegen.
Niederlande – sie sind dabei
Es war, mit Ausnahme der Qualifikationen, die letzten Jahre recht still um die Nationalelf aus den Niederlanden geworden. Dieses Mal gelang die Qualifikation und Amsterdam ist der Austragungsort für die Oranjes. Amsterdam ist zugleich die tägliche Spielstätte für etliche Nationalspieler, was den Heimvorteil nochmals verstärkt. Die Quote liegt bei 8,00.
Deutschland – alles wird besser?
Wenngleich die Qualifikation zur EM recht reibungslos lief, so erzählt der Abstieg aus der Nations League und natürlich das wenig rühmliche Ausscheiden bei der letzten WM eine ganze andere Geschichte. Aktuell sieht es so aus, als würde es laufen. Skepsis ist jedoch ebenso geboten, denn wenngleich Deutschland alle Rundenspiele in München bestreitet, so kommen nicht eben unbekannte Gegner in die Allianz-Arena: Frankreich und Portugal sind die Gruppengegner, die die Gewinnwahrscheinlichkeit bei den Buchmachern deshalb auch auf das niederländische Niveau 8,00 maximieren.
Das sind natürlich nur einige der Länder, die Chancen haben. Spanien, Portugal und Kroatien wollen ebenso angreifen. Doch ist nicht eben das, was eine EM interessant hält? Vorab werden zig Favoriten genannt – und am Ende macht es die Nation, mit der niemand rechnet?
Aktuell sind einige der Vorrundengruppen noch nicht vollständig – auch nicht Österreichs. Erst im März werden die letzten vier Teams über die Nations League ausgespielt.
Welche Chancen hat das Team Österreichs?
Die Qualifikation meisterte Österreich mit Bravour. Gegen Israel, Nordmazedonien, Polen und Slowenien erreichte das Team sechs Siege und kam als Tabellenzweiter weiter. Nur drei Spiele gingen verloren, eines davon knapp gegen Polen. Jetzt heißt es, sich zu beweisen. Die Buchmacher handeln Österreich mit einer Quote von 101,00 - weitab vom schlechtesten Ergebnis. Einige Informationen zum Team:
- Gespickt mit Stars - große Namen wie Ronaldo und Co. kennt das Team nicht, doch spielen viele Österreicher in der deutschen Bundesliga. Mit David Alaba spielt einer im Trikot von Bayern München in der Champions League. Aus der chinesischen Superliga stammt Marko Arnautovic, Marcel Sabitzer schießt dafür für RB Leipzig regelmäßig seine Tore. Weitere Spieler sind Florian Grillitsch von Hoffenheim und Valentino Lazaro vom Inter Mailand. Aktuell ist auch noch Martin Hinteregger, für gewöhnlich im Trikot von Eintracht Frankfurt anzutreffen, im Nationalteam, wenngleich es dort Probleme gab.
- Gruppe - mit den Niederlanden und der Ukraine - und einem vierten, noch nicht ermittelten Gegner - ist die Gruppe machbar.
- Weiterkommen - die Gruppenphase könnte Österreich schaffen. Allerdings wird danach die Luft wohl dünn. Allgemein schaffte es Österreich noch nie bis zu einem Titel und ist nun erst zum dritten Mal in der Endrunde einer EM mit dabei.
Das Ziel des Trainers ist im ersten Schritt das Erreichen der K.O.-Phase, wozu ein zweiter Platz in der Gruppe genügt.
Wie sieht der Spielplan aus?
Für Österreich beginnt die EM mit einem noch nicht festgelegten Gegner. So sieht es aus:
- Spieltag 1 - in Bukarest tritt Österreich gegen den unbekannten Gegner an. Dieser wird aus den Partien Georgien - Weißrussland und Nordmazedonien - Kosovo ermittelt.
- Spieltag 2 - in Amsterdam geht es gegen die Niederlande ans Werk.
- Spieltag 3 - wieder in Bukarest spielt Österreich gegen die Ukraine.
Rein von den Namen her dürfte das Weiterkommen möglich sein. Einzig das Spiel gegen die Niederlande wird schwer, wobei weder die Nachzügler noch die Ukraine unterschätzt werden dürfen. Was geschehen kann, wenn diese Gegner unterschätzt werden, können die Deutschen seit ihrem Südkorea-Debakel vor zwei Jahren erzählen.
Fazit - kein zu schlecht gehandelter Außenseiter
Die Buchmacher trauen Österreich wenig zu, doch ist die Quote nicht die schlechteste. Finnland wird aktuell mit einer Chance von 0:251 behandelt. Allgemein hat das österreichische Team eine schaffbare Gruppe, wenngleich mit den Niederlanden ein starker Gegner mit Heimvorteil in der Gruppe ist. Die K.O.-Runde sollte mit Hingabe und ein wenig Glück jedoch erreichbar sein. Das gilt zumindest dann, wenn die großen Stars der Mannschaft keine Verletzungen in ihren Vereinen erleiden und im Sommer zur Verfügung stehen. Zeigt sich Österreich von der Seite, die in der Qualifikation gezeigt wurde, ist durchaus etwas drin und es heißt nicht: Nach drei Spielen ist Schluss.