Lifestyle | 27.07.2022
Daniel Craig
Im vergangenen September ging James Bond auf seine letzte Mission. „Keine Zeit zu sterben“ stürmte die Kinocharts und spielte weltweit über 743 Millionen US-Dollar ein. Der emotionale Abschluss der Daniel Craig-Ära ließ viele Fans ratlos zurück, denn keiner weiß, wie es mit James Bond weitergeht. Dass sich Daniel Craig um mangelnde Aufträge keine Sorgen machen muss, beweist der Blick auf seine kommenden Projekte.
Rückblick auf 007
Es war die Rolle seines Lebens. Diese Tatsache ist unbestritten. Daniel Craig hat seit seiner ersten Mission in „Casino Royale“ das Franchise auf ein neues Level gehoben und zu unerwartetem Erfolg verholfen. Während Vorgänger wie Pierce Brosnan („Mamma Mia! Der Film“) oder Sean Connery („Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“) den Agenten als Womanzier mit kecken Sprüchen darstellten, versorgte Craig den britischen Geheimagenten mit mehr Tiefe und Charakter. Zudem bescherte er dem Pokerspiel in „Casino Royale“ ein kleines Comeback auf den Spieltischen. Schon Timothy Dalton („The Tourist“) verlieh dem Kartenspiel Blackjack in „Lizenz zum Töten“ 1989 zu neuen Höhenflügen. Seither gehört das anspruchsvolle Spiel zum Grundangebot in Online Casinos, Spielhallen oder zu unterhaltsamen Abenden mit Freunden. Ebenfalls sorgten Daniel Craigs Filme für die Rückkehr großer Bond-Songs. Billie Eilish oder Sam Smith sangen sich mit ihren preisgekrönten Songs durch die kunstvollen Vorspänne. Adele räumte mit "Skyfall" sogar einen Oscar 2013 ab. Auch die Autoindustrie konnte sich über einen Aufschwung freuen und riss sich förmlich, mit ihren Modellen in den Craig-Filmen vertreten zu sein.
Mit dem fulminanten Ende in „Keine Zeit zu sterben“ ist eine Rückkehr von Daniel Craig in seine Paraderolle derzeit ausgeschlossen. Zwar kann jede kreative Idee den Agenten wieder auf die Bildfläche zurückholen, doch die ausbleibende Vertragsverlängerung zwischen Schauspieler und Produktionsfirma lassen derzeit keine Hoffnung aufkeimen. Die Gerüchteküche ist gelegentlich auch am brodeln, wer Daniel Craig als ikonischen Bond Darsteller wohl ersetzen könnte. Daniel Craig selbst bestätigte in einem Interview, dass diese Phase seiner Schauspielkarriere beendet ist. Die Angst, dass der 54-jährige Brite auch von der Leinwand verschwindet, ist jedoch unbegründet.
Mysteriöses Rätselraten
Dass sich Daniel Craig mit seinen Projekten Zeit nimmt, ist kein Geheimnis. Es können zwei bis drei Jahre vergehen, bis ein neuer Film mit Craig für gute Unterhaltung sorgt. Für Schnellschüsse ist er selten zu haben. Dass diese Entscheidung weise ist, zeigen seine 2011 kurz hintereinander veröffentlichten Projekte „Cowboy & Aliens“, „Dream House“ und „The Girl With The Dragon Tattoo“. Von der Kritik weniger euphorisch aufgenommen, von den Kinozuschauern mit Ignoranz bestraft. Selbst der Glanz von „Ein Quantum Trost“ konnte den Folgeprojekten nicht auf die Sprünge helfen. Dass die weitere Auswahl seiner Filme mit mehr Bedacht erfolgte, zahlte sich aus.
Zudem setzt Craig auf bewährte Themen, die in der Vergangenheit gut funktionierten. Oder hat Daniel Craig einfach ein Faible für Franchise-Reihen? Anders wäre es nicht zu erklären, weshalb er sich für seine nächsten Projekte die beiden Fortsetzungen zu „Knives Out“ auswählte. In der Rolle des Ermittlers Benoit Blanc überführte er im Originalteil eine kuriose Sippe, die mit allen Mitteln an das Erbe des Clanvorstands gelangen wollte und dabei nicht vor Mord zurückschreckte. Die witzige Krimi-Komödie von Rian Johnson („Looper“) folgt auf der Suche nach dem Täter dem klassischen Whodunnit-Prinzip, aber setzt auf amüsante Dialoge, schwarzen Humor und einen gut aufgelegten Cast. Neben Craig spielen unter anderem Chris Evans („The Avengers“), Toni Collette („The Staircase“) und Jamie Lee Curtis („Halloween“). Die perfekte Unterhaltung für alle Fans von guten Krimis und spannenden Rätseln.
Teil 2 der Mördersuche ist bereits abgeschlossen und wird noch in diesem Jahr exklusiv auf Netflix zu sehen sein. Erneut schlüpft Craig in die Rolle des Ermittlers Blanc und muss im illustren Kreise der Reichen und Schönen einen Fall lösen. Der Grundgedanke der Story bleibt, die Besetzung verändert sich. Unter der heißen Sonne Griechenlands verbergen Kate Hudson („Nine“), Edward Norton („Motherless Brookly“), Dave Bautista („Guardians of The Galaxy“) und Ethan Hawke („The Black Phone“) ein schmutziges Geheimnis, das es zu lüften gilt. Für den dritten Teil, der aller Voraussicht nach 2024 veröffentlicht wird, steht derweil noch keine Besetzung fest. Sicher ist nur: Benoit Blanc wird sich auch dann erneut mit kriminellen Gesinnungen und einer detaillierten Spurensuche beschäftigen müssen.
Große Stars auf kleinem Bildschirm
Mit dem Ende von Craigs Engagement als James Bond scheint auch neuer Schwung in das Serienprojekt „Purity“ zu kommen. Schon 2016 wurde die Verfilmung der 20 Folgen umfassenden Serie angekündigt, die US-Sender Showtime auf Basis von Jonathan Franzens Roman realisierte. Der Ankündigung und Vorfreude, dass Craig nach Nicole Kidman („Big Little Lies“), Dwayne Johnson („Young Rock“) oder Kate Winslet („Mare of Easttown“) als nächster A-Schauspieler in einem TV-Projekt verpflichtet wird, folgte Stille. Weder Daniel Craig noch Showtime äußerten sich zu den Plänen der Serie. Dann wurde bekannt, dass sich Showtime aufgrund des nahenden Starts von „Keine Zeit zu sterben“ bedeckt hielt. Erst nach Ende des Bond-Abenteuers will der Sender den Freiraum für seine PR-Zwecke nutzen. Verständlich, denn der Druck auf die 25. Mission von James Bond war groß! Jetzt ist die Ausstrahlung für 2024 angekündigt: Pip, eine junge Amerikanerin, ist auf der Suche nach sich selbst. Ein Praktikum bei dem Deutschen Andreas Wolf (Craig) soll Antworten liefern. Wolf leitet eine in Südamerika ansässige Organisation, die mit vielen Geheimnissen handelt. Für Pip, die endlich Antworten zu ihrer Identität haben möchte, ist dies die Chance ihres Lebens.
Viel zu tun für Daniel Craig! Mit dem demnächst startenden Serien-Engagement und den ausstehenden Fortsetzungen von Rian Johnsons Krimi-Komödie ist reichlich Nachschub für alle Bond-Fans garantiert. Allerdings sollten keine falschen Hoffnungen auf eine Rückkehr im 007-Anzug erfolgen. Die Suche nach einem passenden Nachfolger läuft auf Hochtouren und erstreckt sich in alle Richtungen. Die ganze Welt rätselt: Wer kann das schwere Erbe übernehmen? Von Bad Boy Tom Hardy („The Dark Knight Rises“) über die toughe Gillian Anderson („The Fall“) bis hin zum schlagfertigen Idris Elba („Luther“) waren und sind zahlreiche Kandidaten und Schauspielerinnen im Rennen. Ob hinter verschlossenen Türen immer noch gesucht wird oder bereits eine Entscheidung gefallen ist, wissen nur die Produzenten selbst. Daniel Craig dürfte es wenig kümmern: Für ihn stehen die Sterne günstig und versprechen volle Auftragsbücher!