Lifestyle | 08.10.2019
Die 9 häufigsten Fragen zu Brustkrebs

Mammografie: mehr Schaden als nutzen?
Der Nutzen des Mammografie-Screenings, Brustkrebs zu entdecken, ist deutlich höher als das theoretische Risiko, Brustkrebs zu verursachen. Durch strenge Qualitätskontrollen und fortlaufende technische Entwicklungen wird die Strahlenbelastung immer geringer. Die Mammografie ist die effektivste Untersuchungsmethode im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung. Die Strahlenbelastung wurde mit den modernen Geräten deutlich reduziert und entspricht einem Flug von Europa nach Amerika.
(Alle in Österreich eingesetzten Geräte liegen unterhalb der vorgeschriebenen Belastungsgrenze!)

Erhöht hormonelle Verhütung Brustkrebsgefahr?
Durch die Pilleneinnahme erhöht sich das Brustkrebsrisiko geringfügig. Bezieht man die positiven Effekte der Pille (selteneres Auftreten von Eierstock-, Gebärmutterkörperkrebs, Schutz vor Eierstockzysten, Entzündungen und Blutungsstörungen sowie ungewollter Schwangerschaft) in die Entscheidung ein, so überwiegen diese positiven Effekte aber bei weitem.

Mit 30 schon zur Mammografie?
Das Brustgewebe von jüngeren Frauen ist meist so dicht, dass bei einer Mammografieaufnahme gesundes von krankem Gewebe nur schwer unterschieden werden kann. Dadurch kann es auch zu falsch positiven Befunden kommen. Zudem ist das Brustgewebe von jüngeren Frauen empfindlicher gegen Röntgenstrahlen. Es empfiehlt auch weltweit keine medizinische Fachgesellschaft eine routinemäßige Mammografie zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren. Sollte es in der Familie vermehrt Brustkrebsfälle geben, dann wird geraten, mit dem Arzt des Vertrauens eine individuelle Früherkennungsmaßnahme zu besprechen.

Großer Busen – größeres Risiko?
Für einen Zusammenhang zwischen Körbchengröße und Brustkrebs gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege. Brustkrebs geht zudem von den Brustdrüsen aus, nicht vom Fettanteil. Es gibt daher keinen Zusammenhang zwischen Brustgröße und dem individuellen Brustkrebserkrankungsrisiko. Allerdings haben Frauen mit einem besonders dichten Brustdrüsengewebe ein etwas höheres Risiko als Frauen mit einer geringen Gewebedichte.

Die Sache mit dem engen BH …
Der Mythos, dass falsch sitzende BHs Brustkrebs verursachen, hält sich hartnäckig. Frauen können aber aufatmen: Krebsforscher aus den USA haben Lebensgewohnheiten und BH-Trageverhalten von gesunden wie auch brustkrebserkrankten Frauen untersucht. Das Ergebnis der Studie zeigte deutlich: Das Tragen von BHs hat keinerlei Einfluss auf das Brustkrebsrisiko.

Silikon als Krebsauslöser?
Nein, es gibt keine Hinweise auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Brustimplantate aus Silikon bestehen heute aus einem sogenannten Kohäsiv-Gel, das nicht ausfließen kann. Diese Implantate sind behördlich (FDA) geprüft. Sie gelten nicht als Auslöser für Brustkrebs. Zudem sind Brustimplantate kein grundsätzlicher Hinderungsgrund für eine Untersuchung mittels Mammografie. Sprechen Sie aber bitte vor der Untersuchung mit Ihrem Radiologen, und wenn Sie Unterlagen über die Art des Implantats haben, dann bringen Sie diese zur Untersuchung mit.

Knoten entdeckt, was tun …?
Nicht jeder Knoten, der ertastet wird, ist Brustkrebs. In den meisten Fällen hat er harmlose Gründe. Trotzdem sollten Sie umgehend zur weiteren Abklärung Ihren Arzt informieren. Die derzeit geeignetste Methode zur Früherkennung ist die Mammografie – alle Infos dazu finden Sie unter krebshilfe.net und pinkribbon.at

Gutartig oder bösartig
Sind die Unterschiede ertastbar? Nur die feingewebliche Untersuchung (Biopsie und Histologie) kann zwischen gutartigen und bösartigen Knoten unterscheiden. Der Tastbefund sowie die Mammografie können nur einen Verdacht aussprechen und erfordern jedenfalls die Biopsie zur Sicherung der Diagnose.

Richtiges Selbstabtasten
Durch eine Selbstuntersuchung lernen vor allem junge Frauen ihre Brust „kennen“ und können eventuelle Veränderungen feststellen. Es ist aber wichtig zu wissen, dass die Selbstuntersuchung keinesfalls die Mammografie ersetzt. Ausführliche Anleitungen finden Sie in der Broschüre „Aus Liebe zum Leben“ der Österreichischen Krebshilfe unter www.krebshilfe.net
Im Sitzen oder Stehen
Oberkörper locker auf die Seite neigen, die man untersuchen will. Hand der gleichen Seite leicht anhebend unter die Brust legen. Mit aneinanderliegenden Fingern die Brust tastend abfühlen. Dann die ganze Brust mit gegeneinanderspielenden Händen nochmals abtasten. Brustwarze mit den Fingern umgreifen, abfühlen, wobei man zugleich in die Tiefe drückt.
Do it yourself!
Mediziner empfehlen, ab dem 25. Lebensjahr die Brust einmal im Monat abzutasten. Wichtig: Die Selbstuntersuchung ersetzt nicht die Mammografie!
Brustkrebs- Warnsignale:
• Knoten in Brust oder Achselhöhle
• Neu aufgetretene Einziehungen der Brustwarze
• Rötungen der Brust, Schmerzen und Spannungen
• Größenveränderung einer Brust