Fisch in Österreich: Kulturell verankert, aber selten heimisch
Fisch ist nicht nur äußerst gesund, sondern in Österreich auch von kultureller Bedeutung. In der Fastenzeit (dieses Jahr zwischen 22. Februar und 6. April) verzichten viele auf Fleisch und greifen stattdessen zu Fisch. Aktuell isst jeder Mensch in Österreich im Schnitt 7 kg Fisch pro Jahr. Jedoch werden nur 7% des hier konsumierten Fisches auch in Österreich produziert. 2021 musste Österreich ganze 79.000 Tonnen Fisch importieren.
Ausbau heimischer Produktion
Als beste Lösung empfiehlt der WWF daher in Österreich heimischen Bio-Fisch, weil er "hinsichtlich Frische, Qualität und kurzer Transportwege unschlagbar" ist. So dämmt heimischer Fisch die Überfischung der Weltmeere ein und hat einen wesentlich geringeren CO2-Fußabdruck. Die heimische Produktion deckt zwar noch lange nicht die Nachfrage, jedoch gibt es positive Tendenzen in den letzten Jahren. 2021 wurden 8,7% mehr Speisefische in österreichischen Aquakulturanlagen produziert als noch im Jahr davor. Im Burgenland hat sich die Fischproduktion in den letzten zwölft Jahren um 80% gesteigert. Dass die heimische Fischproduktion wächst, ist nicht nur möglich, sondern explizit von der Politik gewünscht: Der Nationale Strategieplan Österreichs für die Aquakultur und Fischerei sieht vor, dass sich die jährliche Produktionsmenge gegenüber 2018 bis 2027 um 50% erhöhen soll.
Nachfrage bestimmt das Angebot
Eine entscheidende Rolle, ob das gelingt oder die heimische Produktion sogar noch stärker wächst, tragen die Konsument:innen. Denn für Fischzüchter:innen muss sich das Geschäft rechen. Wird hochwertiger, heimischer Fisch nachgefragt, können sie die Kapazitäten erweitern und neue Produzent:innen haben Anreize, ins Geschäft einzusteigen. Mit dem Kauf von heimischem Fisch kann jede:r Einzelne dazu beitragen, die heimische Fischerei zu fördern und die weltweite Fischerei ein stück nachhaltiger zu machen. Der digitale Bauernmarkt
Markta.at hat bereits
drei solcher Produzent:innen im Sortiment, die mit drei sehr unterschiedlichen Ansätzen zeigen, wie regionaler und nachhaltiger Fischgenuss aussehen kann. Diese stellen wir euch jetzt vor:
Freiner Fisch, Steiermark: Beste Qualität aus dem Naturpark
Im kleinen Ort Frein nahe dem Ursprung der März im Naturpark Münzer Oberland produziert Florian Pöttler qualitativ hochwertigen Kulturfisch. Statt strenger Arbeitsteilung ist hier jeder Mitarbeiter für alle Arbeitsbereiche verantwortlich - so weiß jeder über den gesamten Prozess Bescheid und kann da anpacken, wo es gerade nötig ist.
In sieben Zuchtteichen mit etwa je 90 Kubikmetern züchtet Freiner Biofisch Lachsforellen und Bergsaiblinge. Fünf bis acht Tonnen Fisch werden hier jährlich produziert. Für Markta liefert Reiner Biofisch Bergsaibling und Lachsforelle im Ganzen sowie als Filet. Die Lachsforelle gibt es zudem graved und geräuchert als Filet.
Blün, Wien: Fisch mit Gemüse
Einen anderen Ansatz verfolgt Blün im 22. Wiener Gemeindebezirk: Von außen unscheinbar, profitieren in Wiens erster Aquaponikanlage Fischzucht und Gemüsebau voneinander. Aquaponik beschreibt die Kopplung von Aquakultur, also der Aufzucht von Wassertieren, und Hydrokultur, der Kultivierung von Nutzpflanze im Wasser. Für ihr Aquaponik-System kombinieren Blün die Zucht von Afrikanischen Raubwelsen in Zuchtbecken mit Gemüseanbau im Glashaus. Die Fischdung wird nach Aufbereitung in einem Biofilter als Dünger fürs Gemüse verwendet, abgestorbenes Pflanzenmaterial wird kompostiert. Dieses System hält den Ressourcenverbrauch niedrig: Für ein Kilogramm Fisch werden 120 Liter Wasser verbraucht, das ist weniger als Karotten (130 Liter) und Kartoffeln (210 Liter) und viel weniger als Fleisch. Die kontrollierte Indoor-Zucht garantiert, dass keine Umweltgifte, Fressfeinde oder Einträge von Fremdtieren in den Kreislauf kommen. Für Markta liefert Blün seinen Wiener Wels als Filet Natur und geräuchert.
Il Fermento, Wien: Fisch, ganz ohne Fisch
Barbara Delmestri demonstriert in der Küche der Bio
Pizzeria Vero in Wien Alsergrund, wie natürlich und einfach pflanzliche Ersatzprodukte herzustellen sind. Fermentation erlaubt es ihr, ausschließlich Naturprodukte als Zutaten zu verwenden. Neben Milch-und Käseersatzprodukten produziert sie mit dem Lach Fisch auch einen Veganer Lachsersatz. Alle ihre Produkte sind bei Markta verfügbar.