Lifestyle | 22.08.2022
IM BETT MIT DEM KAISER

LEO, SAM & DIE KUNST
Viele hundert Jahre Stadtgeschichte hat das Barockjuwel, das wenige Schritte vom Stephansdom entfernt auf der Brandstätte beheimatet ist, schon gesehen. Das Vierkanter Gebäude auf der Brandstätte stammt nämlich aus dem 12. Jahrhundert. 2022 eröffnete hier das neue 5-Sterne-plus Hotel "The Leo Grand" seine Tore; welcher enorme Entstehungsprozess dahinterliegt, erahnt man zunächst nicht. Neun Jahre lang arbeiteten die Eigentümer der Lenikus-Gruppe unter Einhaltung strengster Denkmalschutzrichtlinien und in enger Zusammenarbeit mit HistorikerInnen und ArchäologInnen mit viel Fingerspitzengefühl an der Renovierung und Erhaltung des Hauses. Das Durchhaltevermögen hat Früchte getragen, und das Resultat könnte besser nicht sein.
Das charmant-stylische Hotel füllt seine historischen Formen zur Gänze aus, besticht mit einer harmonischen Kombination aus zeitgenössischem Design und der durchdachten Implementierung bestehender, historischer Elemente. Die in zwei Flügeln aufgeteilten Zimmer wurden von Chefdesignerin Gabriele Lenikus nach allen Regeln der Kunst konzipiert. Wer schwere, verstaubte Eleganz sucht ist hier falsch. Das Interieurdesign vermittelt Leichtigkeit und Luxus gleichermaßen und liegt mit Pastelltönen à la Wes Anderson und extravaganten Elementen völlig im Trend. Namensgeber des Hotels und unverkennbare Einrichtungs-Inspiration ist Kaiser Leopold der I., dessen Gesicht sich auch auf Tapeten und Teppichen wiederfindet. Mit Fundamenten, die zurück bis in die Römerzeit gehen, bildet das Gebäude ein echtes Denkmal inmitten der Stadt. Besonders beeindruckend: der erhaltene, historische Dachstuhl, der nun als markantes Design-Element unter anderem der legendären LEOPOLD Suite ihren ganz besonderen Reiz verleiht. Unschlagbar: die freistehende Badewanne mit Blick auf den Stephansdom.
Während eine Hälfte des Hauses - "Leos Wing" - dem Namensgeber Kaiser Leopold gewidmet ist, erinnert die andere Seite des Gebäudes - "Sam's Wing" - an den kaiserlichen Financier Samuel Oppenheimer, seines Zeichens ehemaliger Besitzer des Gebäudes. Dazwischen: Gänge und Treppenhäuser, die einer Galerie gleichen, mit beeindruckenden Werken bekannter und aufstrebender Künstler*innen, welche nur noch intensiver zur Verschmelzung von Geschichte und modernem Design beitragen.
LET'S DINE
Ím Innenhof des Gebäudes, welcher dank eines durchdachten Beschattungskonstrukts jederzeit zum Wohlfühlen einlädt, findet sich eines der Highlights des Hotels - und zwar der hauseigene Standort des Restaurants DOTS. Gastronom Martin Ho schafft in den Räumlichkeiten des Erdgeschosses und im gemütlichen Innenhof eine Dining-Atmosphäre, von der wir nicht genug bekommen. Dem durchdachten Design des Hotels entsprechend finden sich auch im Restaurant zahlreiche Interieur-Details, die es zu entdecken gilt. Gäste genießen hier die gewohnt avantgardistische, asiatische Fusion-Cuisine mit Wiener und französischen Einflüssen. Neben dem opulenten Innenhof speisen die Gäste in drei Private Dining-Rooms, von denen einer asiatisch, einer orientalisch und einer vom Dschungel inspiriert ist. Die Bar des „DOTS at THE LEO GRAND“ begrüßt indes auch Nachtschwärmer und verwöhnt auch untertags im großzügigen Gastgarten am frisch renovierten Petersplatz.
