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People | 26.09.2016

Roscheck rockt die Ruine

Sie war Miss Austria und gehörte 2006 zu den Top 10 bei Heidi Klums Castingshow. Die Modelwelt legte die Stargeigerin aus Bisamberg trotzdem ad acta. Für die NIEDERÖSTERREICHERIN und für starke Fotos für ihr neues Album ließ sich Celine Roscheck aber gerne shooten.

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Wolkenlos. Die atemberaubende Wachau liegt der mystischen Burgruine Agg-stein zu Füßen, die Donau erstrahlt im Rampenlicht der Spätherbstsonne. Ihren Geigenkoffer stellt Celine Roscheck behutsam in den Schatten, sie selbst erklimmt für das perfekte Bild furchtlos den höchsten Punkt der Ruine. In der Mittagshitze. Komplett schwindelfrei. Gut, sie wurde in Bregenz geboren, könnte man denken, wenn man ihren Eintrag auf Wikipedia liest. „Aber das war nur ein Zufall“, lacht die sympathische 33-Jährige. Als Kontrabassist bei den Wiener Symphonikern spielt ihr Papa, Christian Roscheck, Jahr für Jahr bei den Bregenzer Festspielen. Ihre Mama, selbst Violinistin und Musikpädagogin, begleitet ihn regelmäßig in den Uni-Ferien. Beflügelt von der Musik, kommt Celine ebendort auf die Welt, ihr Bruder drei Jahre später auch. Aufgewachsen ist das Duo allerdings in Bisamberg, im Weinviertel, wo sich die große Schöne bis heute am wohlsten fühlt.

Den Mut in luftigen Höhen beweist Celine Roscheck aber nicht das erste Mal: Spektakuläre Shows, die sie mit ihrer E-Geige und den Werken großer Komponisten rockt gehören quasi zu ihrem Alltag. In einem prachtvollen goldenen Kleid spielte sie sich etwa bei der „Sommernacht der Marchfelder“ auf Schlosshof in die Herzen der Ballgäste – völlig unbeirrt von Regen und kaltem Wind. So viel Selbstdisziplin trainierte sie sich nicht nur beim Erlernen des Instruments an; eine große Portion davon erforderte auch ihre Laufbahn als Model. Diese Welt ließ sie eigentlich hinter sich; heute ist sie Musikerin und unterrichtet zudem Geige an zwei nö. Musikschulen. Für das Niederösterreicherin-Shooting machte sie dankenswerterweise eine Ausnahme – und beeindruckte uns mit ihrer Professionalität, ihrem Charme und ihrem Humor.

 

Die Kindheit. Celine Roscheck war vier Jahre alt, als sie spielerisch mit dem Geigenspiel begann. „Das war irgendwie auch keine Frage; es gehörte dazu“, schmunzelt sie. Viel Energie und Herzblut hatte ihre Mama in den Unterricht gesteckt und auch nicht locker gelassen, wenn es mal am Eifer der Tochter haperte. „Dafür bin ich heute dankbar; ich habe gelernt, nicht bei jeder Schwierigkeit aufzugeben“, erklärt die Musikerin. „Und gerade in einer schweren Phase lernt man am meisten. Ich bin auch kein Fan von der Idee, dass alles zwingend Spaß machen muss.“ Etwas gut zu können, sei es nun in der Musik oder beim Sport, stärke hingegen schon in jungen Jahren das Selbstvertrauen, ist Celine Roscheck überzeugt.

Sie war von klein auf vernarrt in die Musik; genoss es, mit ihren Eltern in die Oper, in Konzerte zu gehen, selbst aufzutreten. „Ich tanzte als Kind zuhause zu ,Bolero’ von Ravel, liebte ,Carmen’ und träumte mit zwölf von einer Karriere als Opernsängerin“, lacht sie. Bis auf den einen oder anderen Exkurs hörte sie selbst in ihrer Jugend lieber Schubert-Werke als Rock-Scheiben.

Die Schönheit. Die Bisambergerin ist erst 14 Jahre alt, als sie im Urlaub mit ihrer Familie auf einem großen Flughafen von einem Modelscout angesprochen wird. Doch so jung nach Paris gehen?! Das kommt vorerst nicht in Frage. Der Gedanke ans Modeln bleibt reizvoll, so kommt sie zu einer Wiener Agentur. Mühsame Castings, harte Kritiken, strenge Ernährungsrichtlinien folgen. „Ich war immer sehr dünn. Mit 16 begann ich endlich, weibliche Formen anzunehmen, und dann hieß es plötzlich, ich soll auf Zucker verzichten. Dann gab es in der Schule Kuchen und ich begann das erste Mal zu überlegen, ob ich das essen darf“, erinnert sie sich zurück. „Es ist ein hartes Business; wenn ich eines Tages eine Tochter haben sollte, die das machen will, würde ich ihr ständig eintrichtern, dass nicht ihr Leben davon abhängt, was ,die’ über sie sagen.“

Bei aller Kritik: Loslassen konnte die talentierte Künstlerin die Modelwelt zunächst nicht. 2002 wird sie Miss Austria und „muss am nächsten Tag erst einmal auf den Bisamberg laufen, um das überhaupt realisieren zu können“, erinnert sie sich. Zwei Monate modelte sie daraufhin in Mailand, um erneut mit der Erkenntnis heimzukehren: „Das bin ich nicht.“ Parallel dazu beginnt sie zu studieren: Konzertfach Geige und Musikpädagogik.

 

11.000 junge Frauen bewerben sich 2006 für Heidi Klums Castingshow „Germany‘s Next Topmodel“; Celine Roscheck gehört zu ihnen. Sie kommt unter die Top 10, um dann freiwillig auszusteigen. „Wenn ein Mädchen einen Fehler macht und die Tränen fließen, kommt die Kamera. Ich fühlte mich dort fehl am Platz.“ Die Kandidatur der Doppelstaatsbürgerin – ihre Mama ist Schweizerin – bei der Miss Schweiz 2008 ist quasi die finale Runde im Schönheitsbusiness. Wobei sie stets ehrlich gesteht, immer Spaß am Modeln, an den Shootings gehabt zu haben. Nur das Drumherum, die Castings, die Oberflächlichkeiten, die Kränkungen konnte die gläubig aufgewachsene junge Frau nicht mehr mit ihren Prinzipien vereinbaren. „Dass alles aufs Äußere reduziert wird, das war gegen meine Überzeugung. Ich glaube an Jesus und seine Lehren“, beschreibt sie. Mit Freunden trifft sie sich einmal im Monat, um aus der Bibel zu lesen, darüber zu sprechen.

Die Freiheit. Wissend um ihre Bühnenpräsenz und inspiriert von Stars wie Vanessa Mae, beschloss Celine Roscheck, einen anderen Weg einzuschlagen: Mit Manager Günter Unger an ihrer Seite öffnete sie sich für Cross-over-Shows mit der E-Geige. „Das war ein jahrelanger Entwicklungsprozess“, erklärt sie. In schillernden Kostümen, umgeben von TänzerInnen, mit spektakulären Feuerwerken und Lichteffekten tritt sie nun rund um den Globus auf. Mit Farina Miss nahm sie vergangenen Winter auch an der österreichischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil; 2011 kam ihr erstes Album „Electro String“ heraus, 2014 „Wiener Blut“.

Derzeit arbeitet Celine Roscheck mit Feuereifer an einem Programm mit starker Filmmusik. „Skyfall“, „Game of Thrones“ oder „Pirates of the Carribean“ werden dazugehören. „In diesem Metier fühle ich mich sehr frei.“

Freiheit pur empfindet sie an der Seite ihres Freundes: Seit knapp zwei Jahren ist sie mit dem Wiener Paul Eder, seines Zeichens Marketing-Experte und Basketballspieler, liiert. „Ich habe immer davon geträumt – nun war er der erste Mann, der mit mir auf meinen geliebten Bisamberg zum Picknicken ging. Nicht nur einmal“, verrät sie. Demnächst ziehen sie zusammen. „Wir lieben beide einfache Dinge; wir gehen wandern, schauen uns Burgen an, essen gerne beim Heurigen. Natürlich gibt es Haubenlokale mit tollem Essen, aber wir brauchen keine teuren Restaurants, nur um uns zu spüren.“ Übrigens: Wie heimatverbunden die Weltreisende, die allerdings unter Flugangst leidet, ist, zeigt die Tatsache, dass sie in Bisamberg Gemeinderätin ist (VP). „Ich finde es schön, meine Heimat kreativ mitgestalten zu können.“

 

www.celineroscheck.com

https://www.facebook.com/celine.roscheck

Celine Roschek

Wordrap

Das mache ich kurz vor dem Schlafengehen... Ich lasse den Tag revue passieren und bete.

Der traurigste Tag meines Lebens ... war, als meine Oma starb. Da war ich 25.

Der schönste Tag ... Es gab schon so viele schöne Tage in meinem Leben! Unvergessliche Urlaube mit Familie und Freunden, der Tag, als ich mein Studium abschloss oder als ich meine erste Unterrichtsstelle bekam ...Eigentlich brauche ich gar nicht zwingend Highlights. Ich bin glücklich, wenn es kontinuierlich gut funktioniert.

In zehn Jahren bin ich ... 43 (lacht) – und hoffentlich genauso glücklich wie heute!

Drei „Dinge“ für eine einsame Insel ... Mein Freund, gutes Essen und gute Musik.

Drei Adjektive, die auf mich zutreffen ... Sensibel, tiefgründig – was nicht nur gut ist –, beständig.

Schönheit ist ... ein Geschenk!

Der schönste Fleck Erde ... ist Bisamberg! Der Ort ist mein Ruhepol, meine Ruheoase.

„Skyfall“ auf der Raubritterburg

Die magische und spektakuläre Ruine Aggstein thront 320 Meter hoch über der Donau. Sie wurde Anfang des 12. Jahrhunderts auf älteren Fundamentresten errichtet. Der Sage nach setzte im 15. Jahrhundert der Burgherr Jörg Scheck, auch „Schreckenwald“ genannt, seine Gefangenen am höchsten Punkt aus. Wenn für sie kein Lösegeld entrichtet wurde, hatten sie die Qual der Wahl: Hungertod oder der Sturz in 300 Meter Tiefe. Einer soll überlebt und dem Kaiser von den Grausamkeiten erzählt haben – das bedeutete das Ende von „Schreckenwalds“ Karriere; seine Söhne aber traten in seine bösen Fußstapfen ...

Eine fantastische Aussicht, ein gutes Wirtshaus im Herzen der ehemaligen Raubritterburg und viele mystische Winkel warten ohnehin schon auf die Gäste; ab Herbst lockt BesucherInnen jeden Alters zudem eine interaktive Entdeckungstour.

Ein kulinarisches wie kulturelles Fest findet am 25. September von 10 bis 18 Uhr vor der Burg statt: Beim bereits dritten Markttag bieten HändlerInnen aus der Region frisches Obst und Gemüse, Räucherfisch, Bio-Burger, aber auch Bio-Seifen und Kräuter. Kinder können Steinmesser schnitzen, eine Kartenlegerin blickt in die Zukunft und edle Tropfen aus Mautern werden verkostet. 

www.ruineaggstein.at

Celine Roschek