People | 23.06.2016
Babypause für Christina
Als wir Christina Stürmer zum Interview in einem Wiener Luxushotel treffen, steckt die 33-jährige Oberösterreicherin gerade mitten in den Promotionsarbeiten für ihr neues Album und hat allen Grund glücklich zu sein: „Seite an Seite“ ist in den deutschen Charts auf Rang zwei eingestiegen und die werdende Mutter sieht nicht nur blendend aus, sie ist mit einer Bilderbuchschwangerschaft gesegnet. Die letzten Wochen vor der Geburt wird die Sängerin in ihrem Haus im Weinviertel genießen. Lange müssen die Fans aber nicht auf Christina warten – denn bereits kommendes Jahr wird sie mit Baby und Band durch die Lande touren.
OBERÖSTERREICHERIN: Ende August kommt das Baby. Wie geht es Ihnen?
Christina Stürmer: Es geht mir richtig gut. In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft war mir zwar immer ein bisschen flau im Magen und ich war ziemlich müde, aber rechtzeitig mit dem Start unserer Tour im Februar kam die Energie zurück.
Wie haben die Bandmitglieder die Nachricht vom Baby aufgenommen?
Einige unserer Bandmitglieder haben selber Kinder und freuen sich schon sehr auf den Zuwachs. Ich bin jetzt 33 Jahre alt und sie wussten, dass Oliver und ich irgendwann einmal unsere eigene kleine Familie gründen wollen. Daher haben sie sicher schon länger damit gerechnet. Aus beruflichen Gründen waren sie erleichtert, als wir ihnen mitgeteilt haben, dass wir nächstes Jahr mit Baby auf Tour gehen werden.
Haben Sie schon Pläne, wie die Tour mit Baby funktionieren wird?
Ja, sicher! Ich glaube, wenn das Baby ein halbes Jahr alt ist, müsste das machbar sein. Oliver und ich haben zum Glück einen Job, bei dem wir uns die Kinderbetreuung gut aufteilen können. Und wenn wir bei einem Konzert gemeinsam auf der Bühne stehen, wird sich eine Nanny um das Kleine kümmern. Außerdem bin ich nicht der Typ, der sechs Jahre zu Hause bleibt und sich nur um das Kind kümmert. Wie viele andere Mütter auch, werde ich nach der Geburt wieder ins Berufsleben einsteigen.
Ihr neues Album „Seite an Seite“ ist ein Riesenerfolg. Sie haben die Lieder teilweise mitgeschrieben. Wie lange haben Sie an diesem Album gearbeitet?
Dafür haben wir uns sehr viel Zeit genommen. Wir haben rund zwei Jahre am Songwriting gearbeitet. Die meisten Songs habe ich zu Hause im Weinviertel mit einem Songwriter aus Berlin geschrieben.
Gibt es einen persönlichen Lieblingssong am neuen Album?
Das ist schwer zu sagen. Es gibt ein paar Nummern, die mir sehr am Herzen liegen und die ich mir gerne anhöre. Der Song „Ein Teil von mir“ gefällt mir im Moment sehr gut, weil er nach vorne blickt.
Welche Botschaft hat das neue Album?
Die Songs sind locker und leicht, und diese Lockerheit zieht sich durch das gesamte Album. „Seite an Seite“ ist für mich als Namensgeber des Albums eine Hymne an die Menschlichkeit. Es geht um Zusammenhalt und darum, sich gegenseitig zu helfen, wenn Not am Mann ist. Die Botschaft des Albums ist Menschlichkeit und Leichtigkeit.
Im Lied „Du fehlst hier“ geht es um Ihre Oma, die vor 13 Jahren verstorben ist. Wie ist der Song zustande gekommen?
Als die erste Zeile des Songs „Es tut überall weh, du fehlst“ stand, habe ich sofort an meine Oma gedacht. Wir erinnerten uns daran, wie sie gekocht hat und wie es war, als sich unsere immer größer werdende Familie bei ihr getroffen hat. Heute treffen wir uns noch immer, aber ihr Platz bleibt leer. Sicher ist das traurig, aber beim Schreiben hatte ich ein schönes Gefühl. Für mich ist es ein Erinnerungssong.
„Seite an Seite“ ist bereits Ihr neuntes Album. Wie geht es Ihnen, wenn Sie die Lieder erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Sind Sie da noch nervös?
Natürlich bin ich nervös. Ich habe zwar nach 13 Jahren im Business eine gewisse Routine, aber man weiß nie, ob man den Nerv der Zeit trifft. Es hilft aber sehr, wenn man als Musiker hinter den Songs steht. Ich bin auf mein neues Album sehr stolz und bekam bis jetzt nur positive Rückmeldungen.
Fast zwei Millionen verkaufte Tonträger, 14 Platin-, neun Goldauszeichnungen, zwei Echos, zehn Amadeus Awards, eine Wachsfigur im Madame Tussauds Museum in Wien – Sie sind sehr erfolgreich. Gibt es ein spezielles Erfolgsrezept?
Das ist schwer zu sagen. Womöglich liegt es daran, dass ich alles relativ locker sehe und mich nicht groß verbiegen lasse. Ich bin sicher nicht der typische Popstar, weil ich sehr bodenständig und „normal“ bin. Ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie meine Karriere nie hochgejubelt haben. Im Freundeskreis und in der Familie spielt mein Job nicht die Hauptrolle.
Hat die VOX-Sendung „Sing meinen Song“ Ihre Karriere verändert?
Das Tolle an der Sendung ist, dass alle Interpreten sehr authentisch gezeigt werden und jeder Musikstil seine Berechtigung findet. Man hat nie das Gefühl, dass man gefilmt wird. Zurückblickend kann ich sagen, dass ich durch „Sing meinen Song“ definitiv neue Fans dazugewonnen bzw. ehemalige Fans zurückgewonnen habe.
Haben Sie Bammel vor der Geburt?
Angst habe ich keine. Es haben schon so viele Frauen ein Kind bekommen, warum sollte ich das nicht auch schaffen? Es wird sicher kein Spaziergang, aber es kommt ja was Schönes dabei raus.
Wird es Babyfotos in der Öffentlichkeit geben?
Es wird keine Fotos vom Baby in der Öffentlichkeit geben und ich bin mir sicher, dass meine Fans Verständnis dafür haben werden. Das Kind kann nichts dafür, dass es prominente Eltern hat. Oliver und ich tragen unser Privatleben nicht so gerne nach außen.
Was wollen Sie dem Kind fürs Leben mitgeben?
Wichtig ist mir Zusammenhalt– und dass man in guten wie in schlechten Zeiten füreinander da ist. Das habe ich von meinen Eltern gelernt. In Zeiten wie diesen will ich meinem Kind vermitteln, dass es egal ist, woher wir kommen. Jeder Mensch hat Gefühle und will mit Respekt behandelt werden.
2008 steuerten Sie die offizielle EM-Hymne für Österreich bei. Heuer gibt es wieder eine EM – werden Sie die Fußballspiele verfolgen?
Natürlich! Da ich bereits in der Babypause bin, bin ich genau während der EM zu Hause und kann vor dem Fernseher mitfiebern. Beim ersten Spiel, Österreich gegen Ungarn am 14. Juni, machen wir eine Grillparty mit Freunden und hoffen auf schönes Wetter.
Sie sind in Altenberg bei Linz aufgewachsen. Kommen Sie noch öfters nach Hause?
Mein Bruder wohnt in der Nähe von Wien und auch meine Schwester studiert in Wien, somit kommen meine Eltern oft zu uns. Ich fahre so drei- bis viermal im Jahr nach Altenberg. Weihnachten zu Hause ist immer ein Pflichttermin. Ich telefoniere aber oft mit meinen Eltern.
Freuen sich Ihre Eltern schon auf das Enkerl?
Ja, sicher, aber da mein Bruder bereits zwei Buben hat, sind sie ja schon alte Hasen im Großeltern-Business (lacht).
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