People | 12.04.2016
"Das Leben soll Spass machen"
Nina Proll weiß, was sie will. Pünktlich um neun Uhr morgens kommt sie ins Fotostudio nach Innsbruck. Ihre selbstbewusste, positive Aura ist sofort spürbar. Drei Stunden hat sie sich für das Covershooting und das anschließende Interview Zeit genommen. Drei Stunden, die wie im Flug vergehen. Proll ist freundlich, fokussiert und überzeugt beim Fotoshooting mit einer unglaublichen Präsenz. Es wird viel gelacht. Ihr Humor trifft – wie erwartet – ins Schwarze. Proll kann über sich selbst schmunzeln. „Da schau’ ich aber ein bissl arrogant aus“, kommentiert sie etwa eines der eben geshooteten Fotos. Und Arroganz ist so ziemlich das Letzte, was Nina Proll ausstrahlt. Offen plaudert sie im Interview über ihre verschiedenen Rollen – auf und abseits der Leinwand. Sie erzählt, wie viel des „blonden, sexy Vamps“ privat in ihr steckt und warum sie vor jedem Auftritt „total fertig“ ist. Proll erläutert, warum es so wichtig ist, seinen Partner „nicht nur zu lieben, sondern auch zu mögen“, und wie die Geburt ihrer beiden Söhne Leopold, sieben, und Anatol, fünf, ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. Auch ihr neues Baby, die „Vorstadtlieder“, liegt ihr sehr am Herzen. Am 9. April feiert die Show in Telfs Premiere.
TIROLERIN: Sie sind medial nicht zuletzt wegen des großen Erfolgs der Serie „Vorstadtweiber“ sehr präsent. Gibt es Fragen, die Sie nicht mehr hören können?
Nina Proll: Ja, mehrere. (lacht)Etwa: Welches Vorstadtweib steckt in Ihnen? Oder: Haben Sie mit dem Erfolg gerechnet?
TIROLERIN: Gut, dann fragen wir ein wenig anders: Was gefällt Ihnen persönlich an den „Vorstadtweibern“?
Nina Proll: Was mir taugt, ist, dass Frauenfiguren im Mittelpunkt stehen: ganz unterschiedliche, politisch unkorrekte Figuren, nicht diese typischen braven Fernsehfrauen, sondern Frauen, die sich ungewöhnlich verhalten, auf ihren Vorteil achten oder Blödsinn machen und auf die Schnauze fallen. Das macht mir beim Spielen und beim Zuschauen Spaß.
TIROLERIN: Hätte Sie eine der anderen Rollen bei den „Vorstadtweibern“ außer die der Nico auch gereizt?
Nina Proll: Oh ja. Ich habe auch ein Casting für die Rolle der Maria und für die Rolle der Sabine gemacht. Ich war aber dann total zufrieden mit dem Angebot der Nicoletta und spiele diese Rolle wirklich gerne!
TIROLERIN: Mögen Sie es, im Rampenlicht zu stehen und viel Aufmerksamkeit zu bekommen?
Nina Proll: Ich glaube schon, sonst hätte ich diesen Beruf nicht ergriffen. Ich vermute, dass ich das schon genießen kann. Bei meinen Soloprogrammen so wie jetzt mit den „Vorstadtliedern“ habe ich aber immer diese Momente kurz vor dem Auftritt, wo ich mir denke: Warum mache ich das eigentlich? Warum tust du dir das an? Da bin ich so nervös und habe die totale Sinnkrise. Wenn es dann gut läuft nach den ersten Liedern, geht’s wieder. Und nach der Show denke ich mir: Ich möchte sofort wieder rauf!
TIROLERIN: Ist alles einfacher, weil Ihr Mann, Schauspieler Gregor Bloéb, das Showbusiness kennt?
Nina Proll: Schon, und gerade bei den „Vorstadtliedern“ jetzt hilft mir mein Mann total. Er hat mit mir das Buch geschrieben und führt Regie. Das ist etwas, das wir teilen können, und schon etwas Besonderes. Es wäre schwierig mit einem Partner, der gar nichts mit dieser Branche zu tun hat.
TIROLERIN: Ihre Show „Vorstadtlieder“ feiert am 9. April im Rathaussaal in Telfs Premiere: Geben Sie uns einen kurzen Einblick, was die Zuschauer erwartet?
Nina Proll: Es erwartet sie eine sehr glamouröse, bunte Revue mit vier Tänzern und einer siebenköpfigen Band. Ich habe lange recherchiert und Lieder ausgesucht, die irgendwie zum Thema Vorstadt und Vorstadtweiber passen. Durch den Erfolg der „Vorstadtweiber“ beflügelt, habe ich mich gefragt, ob es nicht auch musikalisch etwas zu dem Thema gibt. Und es gibt irrsinnig viel. Ich habe dann quasi ein Best-of zusammengestellt. In dieser Show kann ich auch mein Faible für Musical zeigen – Tanzen und Singen. Nicht etwas sehr Vergeistigtes und Intellektuelles, sondern etwas Lustiges und Unterhaltsames voller Lebensfreude. Seit ich an diesem Liederabend arbeite, bin ich total gut aufgelegt.
TIROLERIN: Warum findet die Premiere in Telfs statt?
Nina Proll: Natürlich auch wegen meiner Kinder, damit ich nicht so viel weg muss (Anm.: Nina Proll lebt mit ihrer Familie in Pfaffenhofen). Und dann kommt noch dazu, dass ich das allererste Konzert nicht gleich in Wien machen wollte. Ich möchte gern in einem kleineren Kreis ausprobieren, wie das Konzert ankommt, wenn auch viele Freunde und Verwandte kommen. Und außerdem hat Telfs ja auch etwas Vorstädtisches. Telfs ist ja so was wie die Vorstadt von Innsbruck. (lacht)
... Das ganze Interview mit Nina Proll findet ihr in der aktuellen April-Ausgabe der TIROLERIN :)