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People | 30.09.2022

Das steht in DEN STERNEN

Regina Binder kam per Zufall zur Astrologie und ist mittlerweile Sprecherin dieser spannenden Berufsgruppe bei der WKW. Was uns die Sterne wirklich über unsere Zukunft verraten, erklärt sie im Interview.

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WEITSICHT. Regina Binder weiß, wann die Planeten günstig stehen und welche Auswirkungen das auf uns hat. © Maisblau

look!: Regina, du bist Astrologin und Berufsgruppensprecherin der gewerblichen Astrologen der Wirtschaftskammer Wien. Wie darf man sich die Arbeit von AstrologInnen genau vorstellen?

Regina Binder: Unsere Aufgabe ist es, die Zeitqualität zu ermitteln – zum Beispiel: Wann ist es ideal, eine Firma zu gründen, oder ist die Zeit reif für einen Berufswechsel. Man kann aber auch partnerschaftliche Fragen behandeln – also es geht immer um die Zeit.

Das heißt, Astrologie hat eigentlich nichts mit Zukunftsdeutung zu tun, wie man fälschlicherweise annimmt, sondern mit dem idealen Zeitpunkt.

Auch das mit der Zukunftsdeutung ist ein zweischneidiges Schwert, weil oft falsche Erwartungen geweckt werden. Insofern, dass viele Menschen glauben, man könnte konkrete Ereignisse vorhersagen – man kann aber nur inhaltliche Qualitäten vorhersagen – zum Beispiel hat die ganze astrologische Community schon 2018 für 2020 eine Wendezeit prognostiziert, aber es war nicht möglich, jetzt konkret zu sagen, ob es eine Krankheit, ein wirtschaftliches Problem oder was auch immer sein wird, aber man hat  gewusst, ein Systembruch steht an, qualitativ muss sich alles verändern und zwar hin zu einer mehr informationsdominierten Gesellschaft und weg von den Werten der letzten Jahre.

Wir gehen mit großer Sicherheit in ein turbulentes 2023. Wie werden denn die nächsten Jahre aus Sicht der Astrologie gestaltet sein?

Ich glaube, wir brauchen noch etwas Durchhaltevermögen, denn es wird nicht so sein, dass sich das Knall auf Fall wieder beruhigt. Man kann durch die Planetenbeobachtung in etwa sagen, dass eine Beruhigung ca. 2025 einsetzen wird und dann dauert es wiederum etwas, bis sich das Neue etabliert.

Was wird in dieser Zeit jetzt passieren? Werden sich die Menschen anders orientieren?

Das tun sie schon. Die ganze Arbeitswelt ist bereits im Begriff, sich zu revolutionieren. Viele Menschen haben die Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit hinterfragt und sich anders orientiert. Es geht so viel digital, die Menschen haben sich an Zoom-Meetings gewöhnt – da hat sich in der Arbeitswelt viel getan. Man legt jetzt mehr Fokus darauf: Was brauch ich wirklich und was ist mir was wert? Die Menschen denken mehr nach und reflektieren.

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AUSBLICK. Im Gespräch mit Uschi Pöttler-Fellner über Wendezeiten und Zukunftsdeutung. © Maisblau

Wie sehen Astrologen etwas in den Sternen? Wie berechnet ihr das?

Die Berechnungen stammen eigentlich aus der Astronomie. Ganz früher war das ja eines: Astrologen waren auch Astronomen. Das Ganze hat sich dann aber leider getrennt. Wir können aus dem Lauf der Planeten, den Winkeln, die sie zueinander bilden, und ihren Zyklen bestimmte Qualitäten ableiten.

Was sind denn die häufigsten Anliegen deiner Kunden und Kundinnen und welche Leute suchen deinen Rat?

Ganz unterschiedlich. Das ändert sich auch je nach Zeitqualität, was jetzt genau an Fragestellungen oder Anliegen daherkommt. In der letzten Zeit waren es oft Menschen, die in der Neuorientierungsphase waren. Sie haben es zum Teil beängstigend gefunden, dass es so ist, wie es ist, aber andererseits ist es vielleicht auch die Chance, noch mal neu durchzustarten mit etwas, das mehr Freude macht, und dann kann man herausarbeiten: Ist die Zeit günstig, ist sie reif, ist die Idee im Einklang damit etc. Ein weiterer großer Bereich war das Beziehungsthema, das ist aber sowieso ein Dauerbrenner.

Und da will man dann einfach wissen, wann ist es so weit – wann biegt der oder die Richtige um die Ecke?

Ja, so einfach ist es leider nicht, aber man kann schon Zeitfenster ermitteln, wo es gut ginge.

Kann ich bestimmte positive Qualitäten, die für mich in dieser Zeit im Raum stehen, noch verstärken durch Hilfsmittel?

Die Astrologie arbeitet auf der Ebene der Prinzipien und Baupläne – und wenn ein Thema ansteht, zum Beispiel Durchsetzung, dann wäre das auf der Ebene des Prinzips Energieimpuls. Da gibt es dann Steine, Mineralien und alle möglichen spitze Formen und Farben dafür. Bei Durchsetzung wäre es zum Beispiel der Blutstein. Ich könnte zum Beispiel, wenn ich irgendwo hin muss, wo ich mich behaupten muss, ein rotes Kleid anziehen, das würde dieses Prinzip bestärken, oder ich hänge mir ein Bild mit den entsprechenden Farben auf.

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Astrologie ist mittlerweile eine Berufsgruppe der WKW und konnte sich von einem eher negativen Ruf entfernen, das freut Regina Binder sehr. © Maisblau

Die Astrologie war früher nicht so positiv besetzt. Mittlerweile hat sich das Image sehr gewandelt. Wodurch?

Einer der Hauptgründe ist, dass es sehr viel Engagement gegeben hat und dass wir jetzt einen Status in der Wirtschaftskammer haben – damit sind wir ein anerkanntes Gewerbe und aus dieser Schmuddelecke weggekommen. Wir arbeiten jetzt an einem Qualitätsmanagementprogramm, es gibt immer wieder Astrologie-Tage, es gibt Veranstaltungen, etwa den jährlichen Tag der Astrologie, Presseartikel, Öffentlichkeitsarbeit, also wir wollen aufklären.

Und was fasziniert dich so an der Astrologie? Was hat dich dorthin geführt?

Ein Zufall. Früher war ich eigentlich Verfechter des naturwissenschaftlich-mechanistischen Weltbildes. Ich habe aber irgendwann mal eine Diskussion zwischen Astrologen belauscht und mich eingemischt. Die haben dann gesagt, ich soll es mir mal anschauen, das habe ich getan und war perplex, weil sich mir dadurch ein neuer und faszinierender Blick auf mein Leben und die Welt eröffnet hat und ich mir gedacht habe: Vielleicht ist da ja wirklich was dran, vielleicht ist das, was ich bisher geglaubt habe, noch nicht das Ende der Fahnenstange. Seither hat mich das unheimlich fasziniert.

Was ist denn das Positive für dich als Astrologin in den nächsten Jahren?

Dass sich doch vieles auch zum Guten verändert, weil wir so nicht ewig weitermachen können – wir haben die Grenze erreicht. Wir haben einen Systembruch, eine Klimakrise, eine Wirtschaftskrise, wir hatten Covid, und eigentlich auch eine Diskussionskrise, weil diese ganzen Fronten so verhärtet sind. Es gibt nur mehr Schwarz und Weiß, das ist alles sehr schwierig. Am Ende dieser Zeit wird das aber etwas Neues hervorbringen, das besser ist, und wenn man da als Astrologe mitwirken kann, ist das doch eine tolle Sache.