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People | 15.04.2021

EIN GUTER MORGEN BEGINNT UM VIERTEL VOR FÜNF

Seit fünf Jahren besucht Eva Pölzl alternierend mit Lukas Schweighofer Österreichs Gemeinden und bietet im ORF­ Frühstücksfernsehen „Guten Morgen Österreich“ drei Stunden lang live aktuelle Information, Wissenswertes und Experten­Tipps.

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IHR GEHT’S GUT. Mit Mitte 40 ist Eva Pölzl sehr zufrieden mit ihrer tollen Arbeit und ihrem tollen Kind. Manche spannenden Herausforderungen dürfen aber durchaus noch kommen. © Stefan Diesner

Gut gelaunt und frisch getes­tet kommt Eva Pölzl in die Redaktion. Die Moderatorin liebt ihren abwechslungs­reichen Beruf und begegnet ihren Gesprächspartnern stets auf Augenhöhe und topvorbereitet. Trotzdem gab es in den letzten fünf Jahren einige Hoppalas, vor allem Lachkrämpfe, wenn im Hintergrund der Schmäh rennt.

Frohnatur. Die sympathische Wirts­tochter wuchs in Wels auf und startete ihre TV­Karriere 2000 mit ihrer eige­nen Talkshow bei einem österreichischen Privatsender. Sie ist Mutter eines 11­jäh­rigen Sohnes, plant ihren Alltag perfekt und lässt sich durch fast nichts aus der Ruhe bringen. Allerdings liegen auch bei ihr Corona­bedingt die Nerven blanker als vor einem Jahr.

 

"GUTEN MORGEN ÖSTERREICH": Die Sendung hat sich etabliert, Gäste kommen gerne. Speziell das letzte Jahr war sehr erfolgreich, weil die Bedürfnisse der Menschen in der Lockdown-Phase gut erfüllt werden konnten. Sobald es möglich ist, geht es wieder auf Tour.

 

look!: Wie ist es, wenn jeden Tag der Wecker um Viertel vor Fünf klingelt?

Eva Pölzl: Mittlerweile wache ich vor dem Wecker auf, stehe aber so
spät wie möglich auf. Ich brau­che auch daheim keinen Kaffee, ich schleiche mich raus, dass mich mein Kind nicht hört. Und schau, dass ich ganz schnell bin...

Haben Sie irgendwelche Tipps, um rasch auf Betriebs­temperatur zu kommen und sich zu stylen?

Das Beste ist, das Styling jemand anderem zu überlassen! Ich habe beim Fernsehen den Vorteil, dass das super Frauen für mich tun. Ich sage nach dem Kaffee zum Team immer, wenn ich in die Maske gehe: „Ich gehe jetzt auf ein Gesicht.“ Ich be­reite am Vorabend vor, was ich anziehe, und ich wasche mir in der Früh auch nicht die Haare, das wäre mir zu aufwendig. Da schaue ich lieber nochmal in das iPad oder lese etwas online und bereite mich inhaltlich vor.

Worauf legen Sie bei Mode wert – privat und im Fernsehen?

Es gibt wirklich einen Un­terschied. Im Fernsehen habe ich nie ein Kleid an, obwohl ich privat gerne Kleider trage. Auf Sendung bin ich ein Hosenmädchen, das hat viel mit den Gegebenheiten zu tun. Wenn ich auf Tour bin, durchaus in länd­lichen Gebieten, brauche ich einfach gute Schuhe. GUTEN MORGEN Da muss es unkompliziert sein. Und 5 in der Früh ist keine Kleiderzeit – das ist mein Credo. Um diese Zeit will ich eine Hose, gut geschnittene Blazer und Stiefeletten.

Dürfen Sie Ihre Garde­robe selbst wählen?

Ich habe einen Kasten mit meinem Gewand. Wir kaufen das gemeinsam mit einer professionellen Kos­tümberaterin ein. Worauf ich dann spontan Lust habe, suche ich mir selber aus.

Ihr Sohn ist großteils bei Ihnen. Wie haben Sie das mit dem Homeschooling geschafft?

Frei nach Wolfgang Ambros: Wir streiten viel, wir weinen oft. (lacht) Nach einem Jahr spitzt sich das jetzt schon manchmal zu. Mir tut Julius auch leid, er macht das super und wird erst 12. In Wahrheit muss er sich den schulischen Betrieb mit den digitalen Aufgaben selber organisieren. Ich finde das bewunderns­wert, aber wenn ich nicht gut drauf bin, schimpfe ich. Ich versuche eine Balance zu finden, zwischen was kann man an Selbständigkeit voraussetzen und wie kann ich ihn unterstützen. Ich versöhne mich gerade mit Mathematik und schaue mir Onlinevideos an. Es macht mich stolz, dass ich ihm seine Fragen beantworten kann, und gleichzeitig kriege ich mit, was mein Sohn erlebt, was die Lehrer wollen, was von ihm verlangt wird. Das habe ich in einem normalen Alltag nicht. Das finde ich ganz schön.

Gibt es etwas, das Ihnen die gute Laune verdirbt?

Mittlerweile Corona. Mir fehlt die Inspiration, leider kann ich lange und beharrlich Zustände aushalten, ohne mir einzugestehen, dass es mir zu viel ist, dass es mich nervt. Ich finde es gerade echt nicht gut. Mir fehlen die Abwechs­lung und die Perspektive. Ich würde meinem Sohn gerne sagen: „Da fahren wir in die Therme.“ Das sind natürlich Luxusprobleme und ich versuche zu re­flektieren, aber ich muss auch schauen, was ich brauche, um in meinem Job und meinem Leben gut funktionieren zu können.

Was hilft Ihnen, wenn Sie sich down fühlen?

Ich kann mich ganz gut zurückziehen und ich gehe mit den Wellen des Lebens mit. Wenn es mir nicht gut geht, dann geht’s mir nicht gut. Wichtig ist, dass ich darüber rede, dann vergeht es auch wie­ der am schnellsten. Manchmal gehe ich auch in den Wald, um gedanklich etwas Abstand zu nehmen.

Gibt es ein Interview, das Sie unbedingt noch führen möchten?

Mit Alexander Van der Bellen einmal irgendwo sitzen und reden wäre super. Ich würde auch Michelle Obama, Heidi Klum oder Kate Middleton spannend finden, wenn man die Inszenierung durchbre­chen könnte. Das wären meine Traum­interviews, aber nicht in der Früh, weil da drei Minuten zu wenig sind.

 

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ORGANISIERT. Mit ihrem Ex-Mann Pius Strobl teilt sie sich die Betreuung des gemeinsamen Sohnes mittlerweile ganz gut auf. © Stefan Diesner