People | 30.09.2021
„Ich wusste, ich werde es überstehen“
look!: Liebe Johanna, wie hast du gemerkt, dass etwas bei dir nicht stimmt?
Johanna: Anfang des Jahres 2021, im Jänner war es, da habe ich nach dem Duschen beim Abtrocknen gemerkt: In der linken Brust ist etwas drinnen, das nicht reingehört. Und ich wusste sofort, dass ich das anschauen lassen muss. Ich habe dann auch gleich einen Termin bekommen und bin auch am selben Tag noch zur Brustuntersuchung. Im Krankenhaus wurde mir dann eine Gewebeprobe entnommen, und die war dann eben positiv.
"Ich habe die Diagnose genommen, wie sie ist."
- Johanna
Was ist dir dabei durch den Kopf gegangen?
Ich habe das nicht als Katastrophe empfunden. Ich hatte mein ganzes Leben lang nie eine schlimme Krankheit und auch nie eine Operation, daher dachte ich mir: Okay, lieber Gott, egal, was du mir schicken möchtest, ich werde das überstehen! Ich bin nur die Seele und ich wohne in diesem Körper und irgendwann braucht mein Körper einmal eine Reparatur. Und jetzt war es halt so weit.
Ich habe dann die erste von insgesamt 16 Chemos, darunter vier große Chemotherapien, bekommen und dazwischen wurde ich operiert. Gestern hatte ich meine vorläufig letzte Chemo, das habe ich gefeiert. Nächste Woche habe ich die nächste Untersuchung, dann schauen wir, ob und wie wir weitermachen müssen. Ich nehme es, wie es kommt.
Du hast deine Haare verloren?
Meine Haare habe ich schon nach drei Wochen verloren, gleich am Anfang. Eine gute Freundin ist aber schon vorher mit mir Perücken kaufen gefahren, weil sie wusste, nachher mag man nicht mehr, nachher ist man nicht mehr fähig. Dann haben wir den Tag genossen und es war wirklich toll. Es war für mich dann auch nicht so schlimm, weil ich schon darauf eingestellt war, am ganzen Körper keine Haare zu haben, was teilweise ja auch ganz praktisch ist (lacht).
Du wirkst sehr zuversichtlich und kraftvoll. Was machst du, damit es dir so gut geht?
Ich meditiere viel und ich habe einen starken Glauben, das hilft mir enorm.
Wie war es, deinem Umfeld mitzuteilen, dass du jetzt eine unerfreuliche Diagnose hast?
Meine Kinder waren nicht erfreut und haben auch nicht gedacht, dass ich die Chemo mache, weil ich bis davor immer alles mit Naturheilkunde in den Griff bekommen habe.
Das heißt, du vertraust auch voll auf die Medizin?
Absolut! Und das haben in dem Fall auch alle bestätigt, meine Hausärztin, meine Heilpraktikerin: Ohne Chemo geht in dem Fall nichts.
Achtest du seither mehr auf dich selbst und machst mehr Sachen, die dir guttun?
Das hab ich auch vorher schon gemacht, aber mit mir selbst hab ich mich noch nie so viel und intensiv beschäftigt wie jetzt. Ich habe immer viel mehr für andere gemacht, aber ich weiß jetzt, dass ich mir auch mehr Zeit für mich selbst nehmen darf. Insofern hat die Diagnose etwas sehr Positives für mich.
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