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People | 13.09.2022

Pompöös!

Designer Harald Glööckler ist ein begabter und viel bestaunter Paradiesvogel, als Prince Pompöös schuf er seine eigene Marke. Der Besuch bei einem Unikat, mit Herz & Hirn.

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ZAUBERGARTEN. Mit Herzenshund Billy King residiert Harald Glööckler umgeben von viel Grün, Kunst und Glamour in einem Chateau in Kirchheim an der Weinstraße. © Christof Sage

Er ist der Mann, der alles kann.
Von der außergewöhnlichen Tapete bis zur exzentrischen Brille, vom einzigartigen Nagel-Design bis zur pompösen Privatjet-Aus
stattung: Designer & Marketinggenie Harald Glööckler ist kein Accessoire zu klein oder zu groß, um es nicht mit seiner Handschrift zu versehen. Stilecht residiert „Prince Pompöös“, umgeben von selbst gemalten Bildern, selbst designten Kunstwerken und einem prachtvollen Garten, in seinem Chateau im idyllischen Kirchheim an der Weinstraße. Warum er zu Wien eine ganz besondere Beziehung hat und warum er ausgerechnet in Zeiten wie diesen richtig Gas geben will, erzählt er im Interview.

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SO WOHNT PRINCE POMPÖÖS. Verspielt, romantisch, pompös und gemütlich. Das Esszimmer des Designers lädt außer zum Speisen auch zum Schauen ein. © Christof Sage

look!: Harald, du zeigst bei einer exklusiven Modeschau in Wien deine Couture-Kollektion. Warum ausgerechnet in Wien?

Harald Glööckler: Weil ich Wien großartig finde! Wien ist angesagt in vielerlei Hinsicht und es war die Stadt, in der eine Kunsthistorikerin der Uni- versität Wien meine Kunst besprochen hat. Wien ist eine Stadt, die Kunst versteht und dadurch auch meine Art von Mode – man muss ja unterscheiden zwischen einer konfektionierten, klassischen Mode, die für den Verkauf gedacht ist, und Mode, die Träume realisiert und schön sein darf! Mit meiner neuen Kampagne, die ich „Revolution“ nenne, will ich nun ein neues Kaiserreich in der Mode errichten – und was eignet sich dafür besser als Wien?

Was verstehst du unter Couture und wer kann oder soll sich deine Kleider leisten?

Ich sehe das so: Man kann sich ja auch nicht jedes Bild leisten, das in einer Galerie hängt. Meine Gemälde kosten zwischen 6.000 und 80.000 Euro. Ähnlich ist es mit meiner Mode. Couture-Shows werden aber eigentlich nicht gemacht, um die Kleider hinterher genau so zu verkaufen, sondern sind vielmehr PR-Shows. Die Models in meinen Kleidern sollen dabei eine Installation, ein lebendes Gesamtkunstwerk sein. Es verschmelzen Location, Haare, Make-up und Kleidung miteinander, wodurch etwas entsteht, das so traumhaft, so schön ist, dass es eigentlich auch nur in dem Moment so schön ist, weil es stimmig ist. Deswegen möchte ich die Kleidung im Nachhinein auch gar nicht verkaufen.

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ICH WOHNE, WIE ICH BIN. Haus, Garten und Interieur tragen bis ins kleinste Detail die Handschrift des Designers. Die Krone als Logo der Marke Glööckler ist omnipräsent im Haus und ist auch im Garten als Kunst-Installation auf einem Marmorsockel manifestiert. © Christof Sage

Du designst zahlreiche Produkte, von Tapeten über Lingerie bis zu Schmuck und dem gesamten Beauty-Bereich. Wie und wo arbeitest du?

Ich arbeite fast immer und überall, das kann man heute super von unterwegs, und ich habe das Glück, ein großartiges Team zu haben. Ich mache ja unglaublich viele verschiedene Dinge und habe mich dieses Jahr auch wieder neu erfunden. Außerdem feiere ich 35 Jahre Jubiläum – 35 Jahre Pompöös. Ich war dieses Jahr ja auch im Dschungel bei der Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ und habe festgestellt, dass es für die Leute ganz interessant war, wie denn dieser Glööckler privat ist. 
Ich hatte anfangs etwas Bedenken, aber dachte mir: Wenn ich so bin, wie ich immer bin, kann eigentlich nichts schiefgehen. Im Nachhinein war es das Beste, was ich machen konnte, weil die Menschen einen ganz anderen Eindruck von mir bekommen haben. Viele haben durch die Presse immer gedacht, dass ich ein total schräger Typ bin, und plötzlich haben sie gemerkt, da ist jemand mit Tiefgang, der viele Dinge nach vorne bringt, die viele in sich tragen und auch gerne machen möchten. Ich bin jetzt 57 Jahre alt und an einem Punkt, wo ich richtig Bock habe, nach vorne zu gehen. Dabei ist es mein Ziel, den Menschen mit meiner Mode zu zeigen: Ihr seid großartig, ihr könnt alle Kaiser sein, ihr seid göttlich und ihr seid die Regisseure eures Lebens! Für mich bricht jetzt die allerbeste Zeit an.

Das klingt danach, dass du das Älterwerden als Chance siehst, noch einmal richtig Gas zu geben ...

Ja! Es kommen Chancen auf mich zu, die vor 12 Jahren schon mal da waren, die ich aber nicht verfolgt habe – und jetzt ist es so, als wäre die Schleife nochmals gedreht und viele Angebote kommen wieder. Ich glaube, damit mache ich auch vielen Menschen Mut, indem ich sage, dass man auch mit Mitte 50, 60 oder 70 nochmals ein neues Leben anfangen kann – das ist heute kein Thema mehr. Das finde ich wichtig und ich habe da auch wahnsinnig Spaß dran und es ist erstaunlich: Immer, wenn man etwas anfängt, ist es erst mal wie ein Schneeball und dann wird eine Lawine daraus, es wird immer mehr.

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ROSEN. Überall im Haus sind frische Blumen in schweren Kristallvasen drapiert. Jedes einzelne Stück in jedem Raum ist mit Bedacht gewählt und platziert. © Christof Sage

Du hast dich selbst als Marke erfunden. Gibt es Menschen und Vorbilder, an denen du dich orientierst?

Eigentlich nicht. Bei mir resultiert ja alles daraus, dass meine Kindheit ein absoluter Horrorfilm war, aus dem ich mit 6 Jahren dann geflüchtet bin. Dass ich das überhaupt überlebt habe, ist schon ein Wunder, und da danke ich Gott, dass ich so eine unglaubliche Stärke habe und so positiv bin. Ich wusste schon als Kind sehr genau, was ich will, und damals wusste ich, dass ich im falschen Film bin und mich neu erfinden will – so wurde ich Modeprinz, so wurde ich Herr Glööckler. Mein Ziel war es, ein eigenes Ego zu entwerfen und alle Frauen zu Prinzessinnen zu machen. Kataloge waren dabei Möglichkeiten für mich, in eine andere Welt einzutauchen, und ich dachte mir: In diesen Katalog willst du auch mal rein und 15 Jahre später war ichdrinnen, mit 6 Seiten. Oder ich habe gedacht, ich möchte eine Modenschau mit Weltstars machen, und 15 Jahre später hatte ich eine Show mit Gina Lollobrigida, Chaka Khan und Birgit Nilsson.

Du hast einmal gesagt, deine Mission ist es, die Frauen schöner zu machen. Wie zum Beispiel?

Ich war der Erste, der Mode für Frauen mit größeren Größen gemacht und sie chic eingekleidet hat. Und jetzt mache ich eben eine „Revolution“, weil ich genug davon habe, dass alles auf Corona und den Lockdown geschoben wird und man sich mit mittelmäßigem Service zufriedengibt – das kann es ja nicht sein. Deshalb hole ich für die Show in Wien die Eleganz der 60er zurück, die klassischen Schnitte und Frisuren einer Audrey Hepburn – einfach um die Schönheit dieser Epoche zu zeigen.

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LUST­ WANDELN. In seinem wahrhaft königlichen Garten, mit Kieswegen und exakt geschnittenen Hecken, tankt Harald Glööckler auf. © Christof Sage

Gibt es für dich auch Zeiten, wo du nur der Harald bist und nicht an all diese Dinge denkst?

Kaum. Mein Beruf ist meine Berufung und es passiert immer was, ich sehe
immer irgendwas. Aber manchmal habe ich natürlich auch Tage, die ich zu Hause im Bett mit meinem Hund Billy King verbringe. Das muss sein. Für mich – und für ihn
(lacht).

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TREUER GEFÄHRTE. Herzenshund Billy King ist der ungekrönte König im Glööckler’schen Anwesen. © Christof Sage

CATWALK-CASTING

Pompöös Art Couture Show 

Staraufgebot im angesagten Hotel MOTTO in Wien. Mit Gold, Glitzer und ganz viel Extravaganz lud Harald Glööckler gemeinsam mit look!-Her- ausgeberin Uschi Fellner zum großen Catwalk-Casting auf die Dachterrasse „Chez Bernard“. Für das Finale der POMPÖÖS Art Couture Show am 1. September im Palais Liechtenstein suchte der Designer persönlich die Models aus, die sich beim Livewalk einer kritischen Jury stellen mussten. Begleitet wurde das Casting von RTL, die den Kreativgeist Harald Glööckler zu Dreharbeiten für seine neue TV- Sendung begleiten.

Casting-Eindrücke:
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SAY CHEESE.
Uschi Fellner (u. M.) gemeinsam mit den Casting-Teilnehmerinnen.

© Elisabeth Lechner 

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HABE HEUTE LEIDER KEIN FOTO FÜR DICH.
Harald Glööckler am Jury-Tisch.

© Elisabeth Lechner

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EXKLUSIV-INTERVIEW.
Harald Glööckler im Gespräch mit Uschi Fellner.

© Elisabeth Lechner 

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© Elisabeth Lechner