People | 25.11.2015
„Schicksalsschläge machen stärker“
Seit wann gibt es die Bademeisterei und wie kam es dazu?
Die Bademeisterei wurde 2008 in der Garage eines Einfamilienhauses gegründet. Die Intention dahinter war, dass meine damalige Frau Michaela und ich mehr Zeit für die Familie haben und uns gemeinsam selbstständig machen wollten.
Sie waren Filialleiter bei Müller Drogerien, Interio, dem Lebensmittelhändler Merkur und Centermanager der Plus City und Lentia City – ein erfolgreicher Werdegang. Was hat Sie dazu bewogen, Badezusätze zu mischen?
Das Schicksal! Ich war früher mit einer Frau zusammen. Wir hatten gemeinsam begonnen, Kosmetik selbst herzustellen, da sie ein Geschäft in der Naturkosmetik gründete. Dieses Wissen habe ich an meine Exfrau Michaela weitergegeben. Das war der Beginn einer Leidenschaft.
Was bedeutet die Bademeisterei für Sie?
Eigentlich müsste man die Bademeisterei in „Lebenswerke“ umtaufen. Denn als Familienunternehmen gestartet, hat sie sich nun toll entwickelt. Die Bademeisterei ist ein extrem familiäres und soziales Unternehmen mit 95 Mitarbeitern.
Produziert wird in Oberösterreich. Wird das immer so bleiben?
Ja sicher, und ich glaube mit dieser Einstellung sind wir eines der modernsten Unternehmen, auch wenn es im ersten Moment altmodisch klingt. Meine Heimat ist meine Heimat. Nicht umsonst bin ich der Seifenkaiser von Österreich.
Ihr neuestes Produkt ist die Cosmetic Kitchen. Was kann man sich darunter vorstellen?
Die Cosmetic Kitchen ist die erste vegane Do-it-yourself-Kosmetikmarke der Welt. Mit einfachen Schritten kann man sich Duschgel, Bodylotion, Seife und Badezusatz mit individuellem Duft selbst zusammenmischen, ganz nach dem Motto „Wenn du das Beste willst, mach es dir selbst“.
In der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ konnten Sie die wählerische Jury mit ihrer Cosmetic Kitchen überzeugen. Wie haben Sie sich vorbereitet?
Wir haben in unserem Lager einen Stand aufgebaut und erst ohne, dann mit Publikum geübt. Meine zwei Söhne haben mich mit dem iPad gefilmt und den Text nach kurzer Zeit besser auswendig gewusst als ich (lacht).
Bei der Ausstrahlung am 6. Oktober sprachen Sie von einem Schicksalsschlag, unter dem Ihr Kapital litt …
Dabei handelte es sich um die Scheidung von Michaela, die zu 50 Prozent am Unternehmen beteiligt war und die ich natürlich abfertigen musste, um ihre Gesellschaftsanteile zurückzukaufen. Für mich war das anfangs sehr hart, da ich mit der Idee, ein Familienunternehmen zu gründen, in die Sache eingestiegen bin. Jetzt bin ich geschieden. Doch solche Schicksalsschläge machen nur stärker, und auch wenn ich verbittert und sauer war, hat die Scheidung in mir eine Initialzündung ausgelöst. Nur deswegen stehe ich jetzt da, wo ich bin.
Wie ging die Sache nach „Die Höhle der Löwen“ weiter?
Wir haben sofort nach der Sendung mit der Nacharbeit begonnen, Unterlagen bereitgestellt und sind in Kontakt mit den „Löwen“ Judith Williams, Vural Öger und Jochen Schweizer getreten. Am Ende ist der Deal leider doch nicht zustande gekommen, da es Probleme mit den Verträgen gab.
Wo werden Ihre Produkte verkauft?
Die Produkte der Bademeisterei werden weltweit verkauft: Wir beliefern die Drogeriekette dm, die L‘EtoileParfümerien in Russland, Douglas, Müller … Cosmetic Kitchen gibt es bis jetzt ausschließlich bei dm, in über 1500 Filialen, im DouglasOnlineshop und in unserem Onlineshop zu kaufen.
Was ist für die Zukunft geplant?
Wir wollen uns auf den Ausbau der Cosmetic Kitchen konzentrieren und das Stammsortiment der Bademeisterei runder gestalten. Im Sommer wird es Sonnenmilch und After-Sun-Lotion zum Selbermachen geben. Außerdem plane ich das größte Kosmetiklexikon in App-Form und auch mit Victoria‘s Secret befinden wir uns in einer finalen Bemusterungsphase.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Freizeit, was ist das? (Lacht) Meine Arbeit ist mein Lebenswerk, und das ist auch gut so. Die wenige Freizeit, die ich habe, verbringe ich mit meinen beiden Söhnen. Das ist für mich die schönste Zeit der Welt!