People | 06.05.2021
TANJA DUHOVICH & STERGIOS PRAPAS
look!: Wann und wo haben Sie einander kennengelernt?
Stergios: Im Oktober 2007 bei einem Abendessen mit gemeinsamen Freun den im Restaurant Motto.
War es Liebe auf den ersten Blick – oder hat es einige Zeit gedauert, bis der Funke übergesprungen ist?
Stergios: Nach unserem Kennen lernen haben wir uns aus den Augen verloren. Zwar ein paar Mal von weitem beim Fortgehen gesehen, aber nicht miteinander geredet. Im Mai 2008 kam’s erneut zu einem zufälligen Treffen– und danach waren wir ziemlich schnell zusammen. Gleich vom ersten Tag an war die körperliche Anziehung, dieser hormonelle Rausch – den viele mit Liebe verwechseln – sofort da. Die echte Liebe ist mit der Zeit gewachsen, denn dafür bedarf es Geborgenheit, Vertrauen und Intimität.
Tanja: Also ich fand ihn sofort interessant, es war aber ganz zu Beginn nicht der richtige Zeitpunkt und bis wir uns wiedergesehen haben, dauerte es noch. Dafür ging’s danach Schlag auf Schlag. Bereits nach einer Woche zog er quasi bei mir ein.
Was bedeutet Liebe für Sie?
Stergios: Liebe ist viel zu vielfältig und kaum in Worte oder gar Leitsätze zu fassen. Aber wenn ich Liebe mit einem Satz definieren müsste, dann würde ich wohl sagen: Liebe ist, einer anderen Person die Kraft zu geben, einen zu verletzen ...
Ja, sogar zu zerstören und gleichzeitig das unerschütterliche Vertrauen in diese Person zu haben, dass sie das niemals ausnutzen wird.
Tanja: Liebe ist für mich ein Gefühl, das mit der Zeit wächst und seine Zeit braucht, bis man den anderen mit all seinen Facetten kennt, akzeptiert und gleichzeitig erkennt, dass man die andere Person in seinem Leben nicht missen möchte, weil sie einen selbst vervollständigt.
"Wann ich ihr zuletzt gesagt habe, dass ich sie liebe? Gestern."
- Stergios Prapas
Gönnen Sie einander Freiräume oder verbringen Sie die meiste Zeit zusammen?
Stergios: Wir benötigen und genießen die Zeit zu zweit ebenso wie die Zeit allein. Das Geheimnis ist, die richtige Balance zu finden und Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse aufzubringen.
Tanja: Gerade in einer längeren Beziehung ist es wichtig, dass jeder auch seine Freiräume hat und man nicht nur zusammenpickt. Mit Kindern ist es aber so, dass man sehr gerne die Zeit gemeinsam als Familie genießt. Ich persönlich nehme mir aber auch immer wieder mal eine „Auszeit“ als Mama und Ehefrau und mache Dinge auch mal alleine! Umso mehr schätze ich dann auch wieder das große Glück, einen Mann zu haben, der immer für mich da ist, komme was wolle.
Sind Sie einander ähnlich oder doch eher gegensätzlich?
Stergios: Wir sind uns ähnlicher, als wir glauben, sind jedoch zwei starke Charaktere mit Ecken und Kanten,
die unterschiedlicher nicht hätten sein können.
Tanja: Von der Art und vom Charakter her sind wir sehr unterschiedlich, wobei wir bei den wichtigen Dingen im Leben, auf die wir aufbauen, gleich denken. Und das ist der springende Punkt, sobald man sich entscheidet, einen gemeinsamen Lebensweg zu gehen.
Was schätzen Sie an ihm/ihr am meisten?
Stergios: Sehr, sehr viel! Aber ich versuche, hier ein paar Punkte aufzulisten: Ich kann ihr blind vertrauen, sie ist mein bester Freund, der immer für mich da ist, sie ist eine tolle Mutter, fürsorglich und liebevoll mit unseren Kindern, und dann noch die Freundlichkeit und Empathie, mit denen sie anderen Menschen jeden Tag aufs Neue begegnet.
Tanja: Dass er mich so nimmt, wie ich bin, ich ihm vertrauen kann und wir mittlerweile alles aussprechen können, ohne Angst zu haben, dass das nötige Verständnis fehlt. Und dass ich und unsere Kinder bei ihm bedingungslos an erster Stelle stehen. Er besitzt eine ruhige, überlegte Persönlichkeit und ist somit der perfekte Ausgleich zu mir.
War Eifersucht je ein Thema?
Stergios: Nein. Wir versuchen, jegliche Unsicherheiten, Ängste und Sorgen vom anderen wegzunehmen und keinen Platz in unserer Beziehung zu geben.
Tanja: Ganz zu Beginn gab es mal die eine oder andere Situation, in der ich eifersüchtig war, aber da war die Beziehung noch ganz frisch und man selbst oft noch unsicher. Mittlerweile geben wir beide der Eifersucht keinen Platz, weil das oft zu unnötigem Stress führen würde. Und wir beide darauf achten, gewisse Grenzen nicht zu überschreiten, die dem anderen einen Anlass dazu geben könnten, eifersüchtig zu sein.
"Unsere Kinder und ich stehen bei meinem Mann bedingungslos an erster Stelle.“
-Tanja Duhovich
Finden Sie es wichtig zu streiten oder bevorzugen Sie Harmonie pur?
Stergios: Ich persönlich finde es extrem wichtig, Tanja ist wiederum ein eher harmonieliebender Mensch, wobei wenn es soweit kommt, dann kann sie richtig Gas geben! Ich denke generell, dass ein Streit dem Partner zeigt, dass mir die Beziehung wichtig ist und ich gewillt bin, Lösungen zu finden und dabei auch Kompromisse einzugehen. Durch Streitsituationen kommen die wahren Wünsche, Sorgen, Ängste zum Vorschein und indem man diese erkennt, respektiert und annimmt, wird das Vertrauen und die Liebe stärker.
Tanja: Ich bin da ein typischer Fisch und hätte es am liebsten immer so, dass es nie Streit gibt. Ein Ding der Unmöglichkeit, es gibt im Alltag immer wieder kleinere und auch größere Streitereien, aber bis jetzt hat es immer dazu geführt, dass wir am Ende wieder ein Stück näher zusammengerutscht sind und nicht so, dass wir uns voneinander entfernt haben. Dafür braucht man aber auch eine Streitkultur, die NIEMALS unter die Gürtellinie rutscht und bei der man nie den Respekt vor dem anderen verliert.
Wann haben Sie zuletzt „Ich liebe dich“ gesagt?
Stergios: Gestern.
Tanja: Um ehrlich zu sein: Ich bin mit diesen Worten stets sparsam, vielleicht ein Fehler von mir, aber mein Mann erkennt wahrscheinlich anhand meiner Art ihm gegenüber, wie ich fühle.
Womit treibt er/sie Sie auf die Palme?
Stergios: Dafür reichen paar Zeilen oder sogar Seiten nicht aus! Aber Spaß beiseite ... Diese Kleinigkeiten, die gehören zu ihr und ihrem Charakter. Die gab es schon seit dem ersten Tag und sind nicht allmählich aufgepoppt. Und ich habe gelernt, damit umzugehen und sie so zu lieben, wie sie ist. Ich finde Akzeptanz ist extrem wichtig. Wir alle wollen als die Person angenommen und geliebt werden, die wir sind, mit allen Stärken und Schwächen, Licht- und Schattenseiten.
Tanja: Seine schroffe, direkte, oft wortkarge griechische Art. Ja, auch nach 13 Jahren gibt es Momente, in denen ich nicht damit zurechtkomme, vor allem wenn ich auch grad einen schlechten Tag habe. Und all die Kleinigkeiten im Alltag erwähne ich gar nicht... hahaha.